Einführendes Beispiel: Geschlossene Volkswirtschaft (Einkommenskreislauf)

Als erstes Modell wird eine einfache geschlossene Volkswirtschaft (also ohne Außenhandel) auf der Zeichenfläche präsentiert:
[einfaches Modell]
Die einzigen von außen beeinflussbaren Größen in diesem Modell sind der Zinssatz (bei uns durch die Europäische Zentral-Bank), die Ausgaben des Staates (bei uns durch EU, Bund, Länder, Gemeinden) und die gesamtwirtschaftliche Steuerquote (bei uns durch Bund, Länder, Gemeinden bestimmt).  Ausgelassen wird in diesem Modell, wohin die Ersparnisse fließen, wie die Investitionen finanziert werden, wie der Konsum (= Verkauf) und die Kosten-Situation die Investitionsneigung beeinflussen, und jegliche Auswirkung auf das Preisniveau. Auch wird keine Aussage über irgendeinen Zusammenhang zwischen den Einnahmen und den Ausgaben des Staates gemacht.
Im Unterschied zu den einfachen anderen Größen kommen mit den unerklärten Zufallseinflüssen Wahrscheinlichkeits-Verteilungen (symbolisiert durch [Verteilung]-Pfade) ins Spiel. Aus Größen mit Wahrscheinlichkeits-Verteilungen können nur wieder Größen mit Wahrscheinlichkeits-Verteilungen entstehen.

Einführendes Beispiel: Das IS-LM-Modell

Als Beispiel soll hier ein fertig gesetztes IS-LM-Modell (Hicks 1937) auf der Zeichenfläche wiedergegeben werden.
 
Nach de.wikipedia.org/wiki/IS-LM-Modell (vom 6.6.2008):
Das IS-LM-Modell ist ein Modell aus der Volkswirtschaftslehre und beschreibt das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht, das durch die Kombination der Gleichgewichts-Modelle zum realen Sektor (IS-Kurve, Gütermarkt) sowie zum monetären Sektor (LM-Kurve, Geldmarkt) entsteht.”   Es „befasst sich mit den Gesamtgrößen einer Volkswirtschaft” (einer geschlossenen Volkswirtschaft).
 
Das hier tatsächlich verwendete Modell lehnt sich an die Beschreibung in  Ronald Shone: „Economic Dynamics. Phase Diagrams and their Economic Application”, Chapter 10: Closed economy dynamics, 2nd edition, Cambridge University Press, 2002  an:
[IS-LM]
 
Die Texte enthalten zwei Begriffe, die nicht allgemein verständlich sein mögen, aber sich sonst nur umständlich ausdrücken lassen:
  real = Preisniveau-bereinigt;
  nominal = nicht Preisniveau-bereinigt.
Andererseits: für Fachleute, die sich hier an den allgemein verständlicheren Begriffen stören und ihr „Fachchinesisch” vermissen1:
  Anstiegsgrad des Steuersatzes = marginaler Steuersatz;
  Anstiegsgrad der Konsumneigung = marginale Konsumneigung;
  einkommensunabhängige Ausgaben = autonome Ausgaben;
  Investitionsfaktor = Investitionskoeffizient.
1) Jedem Modell-Entwickler ist es natürlich frei gestellt, welche Begriffe er in seinen eigenen Modellen als Text verwendet:
    Texte haben ohnehin keinerlei Bedeutung für die Funktionsweise der Modelle.
 
©Copyright 2008  Oskar Fuhlrott, Hamburg